Tätigkeitsbericht Emmaus Gemeinschaft in Köln 2010
Personen:
Mit einigen neuen Leuten, die 2010 zu Emmaus kamen, erhielt die Ausrichtung von Emmaus durchaus eine andere Ausrichtung zu mehr Professionalität.
Zuständigkeiten/ Verantwortlichkeiten wurden im Bereich der Arbeit besser strukturiert, die Wunschliste der Gemeinschafter für das Jahr 2010 wurde regelmäßig überprüft und versucht zu realisieren ( siehe Aktionen)
In der Gemeinschaft lebten durchschnittlich 25 Personen , im Betrieb waren 16 Gemeinschafter, 3 Hauptverantwortliche, dazu zwei Auszubildende und 10 externe Mitarbeiter über die ARGE Köln.
Wirtschaftliches:
Die Einnahmen aus Verkauf und Dienstleistungen ( Wohnungsauflösungen/ Transporte) haben einen erheblichen Zuwachs gegenüber 2009 erfahren:
2009>>> 435.000,- € / 2010>>> 486.000,- € = ca 11% ( Darin sind auch die Einnahmen des Ladens am Baudriplatz Nippes = 21.300,-- €)
Erstmalig sind die Einnahmen in den Kleidern höher als die in den Möbeln.
Rücklagen:
Nach Beschluss besuchten 2 Vorstände den Leiter der Wohnungsversorgungsbetriebe der Stadt Köln, um die Möglichkeiten/ Modalitäten im Wohnprojekt am Lachemer Weg / Guffantihaus zu besprechen,
Parallel dazu beauftragte der Vorstand Günter Bornefeld, Rücklagen/ Bausparmodelle zu prüfen mit dem Ziel ggf in 15 Jahren ein Wohnhaus für die Gemeinschaft zu kaufen, wenn ein weiterer Verbleib im Guffantihaus nicht möglich ist.
Seit Jan. 2011 sind jeweils 3X 15.000,- € in Bausparverträge eingestellt worden, die mit monatlich jeweils 500,-- € auf 12 Jahre angespart werden.
Ziel ist, möglichst ein Drittel einer Kaufsumme für ein Wohnhaus in den Rücklagen zu haben.
Erwähnte Summe von 45.000,- € sind aus dem Erbe von Dieter Schwering , die restlichen 65.000,- € sind noch per Festgeld festzulegen für eventuelle Großinvest-itionen hinsichtlich Abwasserkanäle Geestemünderstr.
Aktionen:
Möbelhalle Bergisch Gladbach:
Die Kooperation mit der ehemaligen Skarrabäus- Möbelhalle, die nunmehr von Punto eV betrieben wird, sah im Wesentlichen vor, Transportfahrzeuge auszuleihen und einige Male einen Emmaus – Fahrer.
Weitergehende Kooperationsformen können und müssen weiterentwickelt werden.
Container:
7 Container für Emmaus Rzeszow, Lublin , Nowy Sacz ( Polen , jeweils 2 Container), jeweils ein Transport für Oselya / Lwiw/ Ukraine und Emmaus Chile.
Kosten der Transporte : ca 15.000,- € / Wert der verschickten Ware: ca 580.000,- €
Austausch mit anderen Emmaus Gemeinschaften:
Nowy Sacz und Krakau: Christophe Ströhl, Jerome Sandel, Patrick Jouan
England: Ingo Haunert, Jacek Boczek, Pawel Majcherski Workcamp Italien: Sebus Selle
Ukraine: Georg Kreusch Lublin: Rudi Wilhelm
Tour Berlin:
Wie jedes Mal ein großer Moment und ein Abenteuer mit den Mitarbeitern der Gemeinschaft und dem Ladenteam Baudriplatz.
Neben vielen eigenen Freizeitmöglichkeiten Besuch des Berliner Büchertischs, einem partner der Emmaus Gemeinschaft.
Erster europäischer Compagnons-Austausch in Köln:
Die Gemeinschaft bot Gelegenheit, vier Tage 23 Compagnons aus 6 Ländern zu einem ersten Treffen dieser Art. Unterbringung, Beköstigung, Freizeitgestaltung , gemeinsame Aktionen wurden von Emmaus Köln finanziert ( ca. 3.300,- €)
Das nächste Seminar dieser Art ist für April 2011 vorgesehen.
Die Idee könnte sein, dass Emmaus in Köln ein Ort dieser besonderen Form der Begegnung werden könnte.
Seminare:
Zwei Compagnons Seminare in Krefeld zu den Themen : Aufnahme und Integration in die Gemeinschaften, Leben und Arbeiten als alter Mensch bei Emmaus
Abendveranstaltungen zu den Themen : Straßenkinder in Brasilien, neue Formen der Sklaverei in Afrika.
Regelmäßige Teilnahme von Johannes und Willi Does an internationalen Treffen
des „Collectif Polen / Ukraine“ von Emmaus Europa
Enge und freundschaftliche Kooperation mit den deutschen Emmaus Gruppen in Krefeld und Sonsbeck ( Seminartage, Deutschlandtreffen, gemeinsamer Transport nach Iasi / Rumänien)
Spenden:
Ende 2010 erhielt Emmaus einen größeren Geldspendenregen für die Obdachlosenarbeit in Köln:
6.000,-€ fa TNT Innight/ 15.000,-€ Fa Otten/ 2.600,- € Kölner Pensionskasse
Von diesem Segen wurden bereits neue Thermokübel und Tische angeschafft, des weiteren gaben wir 5.000,- € an Emmaus OSELYA / Lwiw weiter für deren Obdachlosenarbeit.
Geplant ist zudem der Kauf eines neuen Elektroherdes mit Backofen.
Ausblick in Stichworten:
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Verbesserung der Motivation, Kommunikation und Eigenverantwortlichkeit der Emmaus Mitarbeiter.
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Die Rolle der externen Mitarbeiter / Auslaufen der Verträge der ARGE / weitere Beschäftigungsmöglichkeiten
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Rolle der Ehrenamtlichen in Bezug auf die Möglichkeiten und die „ Philosophie“ einer Emmaus Gemeinschaft
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Weitere Investitionen gerade in Bezug auf die Abwasserproblematik an der Geestemünderstr.
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Weiterentwicklung des Konzeptes von 1997 , eventuell mit dem Schwerpunkt einer genossenschaftlichen Ausrichtung unter den Gesichtspunkten einer Solidarischen Ökonomie mit dem „Emmaus- Gesicht“
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Den politischen Ungehorsam üben in Zeiten der Sozialkürzungen, Unterbezahlungen, sklavenähnlichen Arbeitsgelegenheiten.
Willi Does/ Vorsitzender im Jan 2011.