emmaus in Köln - die Geschichte (1997 - 2002)

1997


Ein neues Gelände für den Verkauf wird gekauft. Auf einer Gesamtfläche von 5.600 m2 mit zwei Hallen und Bürohaus ist die Existenz von emmaus erstmalig gesichert. Die Verkaufsfläche beträgt ca. 1.000 m2. Der Preis des neuen Arbeitsplatzes beträgt 1,75 Mill. DM.
emmaus erhält von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW einen Zuschuss von 780.000,- DM zum Ankauf des Komplexes.


Die emmaus-Gemeinschaft erhält von der Sozialverwaltung der Stadt Köln die Zusage, das Guffantihaus des Dormagen-Stifts in Köln-Longerich als Wohnhaus nutzen zu können. Es bietet eine mietfreie Wohnunterbringung für 25 Jahre. Das Haus mußte aber vorher noch renoviert werden. Da die Kosten dafür jedoch sehr hoch lagen, bot sich die emmaus-Gemeinschaft an, einige Arbeiten zu übernehmen, so z.B. die Entfernung der alten Heizungen und Rohre, kleinere Abrißarbeiten und das Entfernen der nicht mehr zu verwendenden Einrichtungsgegenstände.


1998


Die Wohnetage in der Glanzstoff war, vor allem im Winter, nicht mehr bewohnbar. Da die Renovierungsarbeiten im Guffantihaus noch nicht fertig gestellt waren wurde das Bürogebäude auf dem neuen Verkaufsgelände in der Geestemünder Str. hergerichtet (u.a. Wände eingezogen), um es für den Übergang zu bewohnen.

Auf dem Gelände in der Geestemünderstr. wurden auch andere umfangreiche Renovierungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt. So z.B. Dachreparatur der Lagerhalle, Neuinstallation der Stromeinspeisung, etc.

Im Laufe des Jahres bildete sich der Arbeitskreis "Initiative der Kölner Möbellager" mit dem Ziel, ein möglichst flächendeckendes Angebot für sozial Schwache in Köln zu koordinieren. Diese Zusammenarbeit mit 8 anderen Initiativen erschien notwendig, um eventuellen Ideen der Sozialverwaltung bzgl. einer "zentralen Möbelversorgung" der Sozialhilfeempfänger von Seiten der Stadt einen Gegenpol zu setzen. Die Initiativen setzten darauf, dass die bestehende dezentrale Versorgung über die verschiedenen Gruppen zu fördern ist.

Seit etwa Mitte des Jahres unterstützt die Gemeinschaft den "Seeberger Treff" (Hausaufgabenbetreuung und Mittagstisch für Kinder).

Vor allem auf Betreiben der Gemeinschaft konnte ein praktikabler Weg mit anderen Initiativen, dem Sozial- und Wahlamt gefunden werden, Wohnungslosen bei der Bundestagswahl ihr Wahlrecht zu ermöglichen.

Die Gemeinschaft nahm an dem internationalen Sonderverkauf bei Terre / Lüttich teil. Mit dem Erlös wurde eine emmaus-Gemeinschaft in Belgien und ein Project auf den Philippinen unterstützt.


1999


Anfang des Jahres standen vor allem die Räumungsarbeiten in der Glanzstoff an, die im Mai an den Vermieter GEW übergeben wurde.

Ende November waren die Sanierungsarbeiten im Guffantihaus abgeschlossen, so dass die Gemeinschaft mit der Renovierung (Schleifen, Lackieren, Tappezieren und Streichen) beginnen konnte.

Ende Februar konnten wir uns mit einer dreiwöchigen Ausstellung, im Rahmen unserer 40-Jahr-Feier, im DOM-Forum präsentieren. Eine Podiumsdiskussion zum Thema "Selbsthilfe am Beispiel von emmaus" rundete die Veranstaltung ab.
Im August feierten wir dann "40 Jahre emmaus in Köln" in der Verkaufshalle in der Geestemünderstr. mit vielen Freunden aus Köln und Deutschland, aber auch aus anderen europ. Ländern, Südamerika und Indien.
Eine Woche später fuhren die Gemeinschaft und andere Vereinsmitglieder zu den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen von emmaus nach Orleans. In einer Messehalle genossen 5.000 "Emmäuse" aus der ganzen Welt eine beeindruckende Präsentation der emmaus-Bewegung.


2000


Bis Ende Februar renovierte die Gemeinschaft das neue Wohnhaus. Es bietet Platz für etwa 25 Personen. Auch zwei große Aufenthaltsräume, ein großer Essraum und eine gut ausgestattete Küche sind vorhande.
Der Umzug der Gemeinschaft war dann bis Ende März abgeschlossen.

Ab Sommer begann die Gemeinschaft mit dem Umbau und der Erweiterung des Verkaufes, mit dem Ziel das Angebot zu vergrößern und attraktiver zu gestalten, was dazu führte, dass die Verkaufsfläche etwa verdoppelt werden konnte.

 

Ziel war auch die Einnahmen zu steigern, um die immer noch hohen Investitionskosten für Renovierung und Reparatur in der Geestemünderstr. zu decken. Arbeiten waren vor allem Neuinstallation und Instandsetzung der Stromversorgung.
Des weiteren wurden nach Beratung einige Sicherheitsstandards eingeführt, wie Raucherzonen, Sicherheitsbeschilderung, Fluchtwege und ein Erste-Hilfe-Kurs für alle Mitarbeiter.

Am 9. September wieder ein Sonderverkauf mit dem Verbund Kölner Möbellager in der Rhenania mit einem sehr guten Ergebnis sowohl die Einnahmen betreffend als auch die einzelnen Mitglieder bekannter zu machen.

Ein besonderes Highlight war sicherlich der internationale Sonderverkauf bei der emmaus-Gruppe in St. Pölten. Mit dem Erlös konnten u.a. einige Kleidertransporte von emmaus-Köln an die Organisation ECOMIL / Russland finanziert werden, bei denen sehr hohe Kosten anfallen.

2001
Kontinuierliche Arbeiten am Grundstück und vor allem an den Hallen, sowie die Gestaltung der Verkaufsräume, bieten eine immer attraktivere Arbeits- und vor allem Einkaufs-Umgebung mit einem breiteren Angebot. Nach Ablauf des Jahres konnten wir anhand der Einnahmenentwicklung feststellen, dass sich der Einsatz mehr als gelohnt hat.

Wie auch im letzten Jahr nahmen einige Mitglieder der Gemeinschaft an dem "Salon emmaüs", dem Sonderverkauf in Paris zu Gunsten der Hilfsprojekte von emmaus-International, teil. Es wurden ausgesucht schöne und seltene Waren aus unserem Verkauf mitgenommen und in einer großen Messehalle innerhalb eines Tages verkauft. Durch diese Einnahmen konnte die Unterstützung etlicher Projekte sichergestellt werden.

Auch dieses Jahr wurde wieder ein Sonderverkauf mit dem Verbund gemeinnütziger Kölner Möbellager im Bürgerzentrum in Chorweiler organisiert. Hier wie auch die Jahre davor konnte vor allem der Bekanntheitsgrad der einzelnen Gruppen gesteigert werden.