Altkleider: so viel wie noch nie
In Zusammenarbeit mit FairWertung, einem deutschen Dachverband zur sinnvollen Verwertung von Altkleidern wird immer deutlicher, dass sich das Aufkommen von Kleidern in den letzten Jahren verändert hat.
Die Branche der vielen Sozialkaufhäuser hat seit einiger Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen:
Weltweit hat sich die Kleiderproduktion von 2000 bis 2015 verdoppelt, mittlerweile mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke pro Jahr mit einem Jahresumsatz von 1,6 Billionen Euro.
So steht auch die Altkleiderbranche in 2018 vor einem Rekordjahr, was das Aufkommen von Kleiderspenden angeht.
Nur: die Qualität der Kleidung wird immer schlechter. Das System „Fast Fashion“zeigt ganz offensichtlich:
Ausrangierte Klamotten haben schlicht eine zu schlechte Qualität. Schnäppchen zu 1,99 Euro taugen einfach nicht mehr dazu, sie secondhand anzubieten, da die Verarbeitung zu miserabel ist.
Der immer höher liegende Anteil an Polyester in Kleidung taugt noch nicht einmal dazu, es in Putzlappen zu verarbeiten, da einfach die Saugkraft fehlt.
Der Großteil der Kleidung wird auch von gemeinnützigen Secondhand- Betrieben an Profi- Verwerter verkauft, die Professionalität dieser Verwerter zeigt ganz offensichtlich, dass die Menge zu groß, die Qualität zu schlecht ist, um rentabel zu arbeiten und einen entsprechenden Ankaufpreis bei Abholung zu garantieren.
So wird es wahrscheinlich auch bei Emmaus dazu kommen, dass wir die Annahme von Kleidern genau beobachten, vielleicht sogar reduzieren müssen, um zu vermeiden, dass Kleidung in den Restmüll geworfen wird, d.h. der „thermischen Verwertung“ zugeführt werden muss.
Dezember 2018