Tätigkeitsbericht Emmaus - Gemeinschaft Jahr 2002

 

Menschen

 

Das Jahr 2002 war gekennzeichnet von vielen Veränderungen, was die Abgänge und Neuzugänge angeht

 

Es verließen die Gemeinschaft, um sich Wohnung und Arbeit zu suchen: Alfons Bratke und Franky Brauckante.

 

Unsere ZDL Dominik Pusch und Joseph Schwartz hatten ihr Dienstende zum 30.Juni

 

Christine Freund verließ die Gemeinschaft im Juni, um einen neuen Lebensabschnitt in Paderborn zu beginnen, kehrte allerdings im Dezember wieder zurück.

 

Mitarbeit von Klaus, Eric und Stephan aus der „Schloßparkklinik“. Geplant waren zeitlich begrenzte Praktika, auch mit dem Ziel, auf Dauer neue Mitarbeiter für die Gemeinschaft zu gewinnen.

 

Neue Gesichter in unserer Gemeinschaft: Johanna Breckling , Martin Schmidt, Rainer Walter, Stephan Krapohl und André Passoke

Harald Nickel und Johannes Does wurden vom Vorstand gebeten, die Rolle der diesjährigen Campleiter zu übernehmen.

 

Wladislas Wierzbiecki ist dabei, den LKW- Führerschein im Rahmen der Qualifizierungsmassnahmen des „Verbundes Kölner Möbellager“ zu machen.

 

Im Rahmen des SCI- Langzeitfreiwilligenprogramms seit Septemeber 2002 in unserer Gemeinschaft: Agata Steinke und Arleta Grabowski

 

 

Arbeiten

 

  • Im Verlauf des Jahres 2002 wurde von Seiten des Vorstandes eine Wunschliste der nächsten Investitionen erstellt. Entsprechende Kostenvoranschläge werden zur Zeit eingeholt.

  • Erneuerung des Zaunes zur Geestemünder Str.

  • Dachsanierung des Bürohauses

  • Abwasserrohre auf dem gesamten Gelände

  • Elektroinstallation ( zum Teil schon durch die Arbeiten von Gerd Borbe angegangen)

  • Isolation von Heizungsrohren in einer Verkaufshalle ( abgeschlossen)

  • Außenanstrich der Verkaufshallen ( zur Hälfte abgeschlossen)

 

Wenn möglich soll diese Arbeit wieder mit Hilfe der engagierten Personen von Monar/ Drogentherapiezentrum in Polen geleistet werden.


  • Behindertengerechter Zugang zum Bücherverkauf im Bürohaus

  • Brainstorming mit den Geschäftsführern der Träger im „Verbund“ mit folgenden Schwerpunkten: Die neuen Gesetze der Regierung zur Belebung des Arbeitsmarktes, gemeinsame Standards bei den Trägern: EDV- Vernetzung, Grundqualifizierungen der Mitarbeiter, gemeinsames Recyclingprojekt unter der Federführung des „Umweltzentrums.

  • Der Umbau des „Bücherhauses“ ist nunmehr weitgehend abgeschlossen. In einem der vorderen Räume befindet sich nun ein „Medienraum“ mit Schallplatten, Cassetten und CD´s.

  • Das Lager der Abteilung „Flohmarkt“ wurde nach langen Diskussionen endlich mit großzügigen Hochregalen ausgestattet.

  • Umzugshilfe für den Verein „Bürger für Obdachlose". Im Juli konnte die Gemeinschaft diesem Verein, der sein Möbellager von Mülheim nach Bickendorf verlegte, ein wenig bei ihrem Umzug zur Hand gehen.


    Einnahmen durch den Verkauf an Geestemünder Str. und Laden Baudriplatz:

    Ca.: 335.000,-Euro


  • Als Bürokraft konnte ab November Frau Evelyn Bright- Asare gewonnen werden, zuständig für Buchführung, Lohnablage etc.

 

Aktionen


  • Horst Schrickel nahm an mehreren Touren der „Kölner Berberbühne“ teil: Auftritte in Augsburg und Münster.

  • Ein besonderes Highlight: Ausflug der Gemeinschaft und Ehrenamtlicher nach England mit Besuchen in London und Cambridge.

  • 3. Mai Besuch von Franz Opfergelt, Hans Heller und Willi Does in Ingolstadt zu einem kleinen Verkauf für die neue Emmaus-Gruppe vor Ort.

  • Im Juli stellte die Gemeinschaft den 2. Stock des Bürohauses Alexa Weismüller und 12 anderen Teilnehmern zur Verfügung. Alexa organisierte ein Wochenseminar zum Thema „ Straßenexerzitien in Köln“

  • Heinrich Spangenberg verbrachte kurz vor den Sommerferien eine Woche im Montessori- Zentrum. Mit Günther Bornefeld organisierte er im Rahmen der Projektwoche eine Kleideraktion mit Schülern. ( Sammeln, Sortieren und Pressen von Kleidern). Im Foyer der Schule gab eine kleine Ausstellung über das Containerprogramm von Emmaus Auskunft über Zweck und Ziel dieses Engagement

  • Workcamps SCI 8.bis22.September Besuch aus Parana

  • Im Rahmen Verbund Verkauf Stadthalle 5.10.

  • Essen mit Ehrenamtlichen

 

Containerversandt / externe Hilfen:


6 Transporte ( Lublin, Nowy Sazs, SOS- Warschau (Polen), Chile,Parana/Argentinien)

Das langjährige von Emmaus Köln unterstützte Projekt „Ekomil“ wird nicht mehr mit Kleidertransporten bedacht, die dortigen Zustände waren für uns und Emmaus- International immer weniger transparent.

Menge der verschickten Kleider: ca. 45 t

Die Transportkosten betrugen ca.: 6.000,-Euro

Wert der verschickten Kleider nach unseren Verkaufspreisen: ca 350.000,-Euro

 

Internationales

  • Teilnahme an einem Sonderverkauf von Emmaus- France in Paris: Magda Tyburska, Wladislas Wiersbiecki, Willi Does)

  • Im Januar und Februar fanden zwei internationale Treffen in der Gemeinschaft statt.

  • Koordinierungsgruppe Osteuropa ( Mitglieder aus Frankreich, Finnland, Polen, Bosnien, Deutschland)

  • Teffen der National-Vertreter der Emmaus Region Europa Mitte/ Süd

  • Im Rahmen der Regionalvertretung Teilnahme von Willi Does an internationalen Tagungen in Paris und Barcelona.

  

Probleme:


Es wurde gerade in den letzten Monaten deutlich, daß Regeln einer Emmaus- Gemeinschaft und entsprechende Absprachen von einigen Mitarbeitern einfach nicht befolgt und verinnerlicht werden.

Man kann diesen Umstand nur erklären dadurch, daß nicht mehr verstanden wird oder nicht mehr zu vermitteln ist, daß eine Emmaus- Gemeinschaft ein Ort der Gerechtigkeit, des Teilens und natürlich auch des Respekts und Toleranz ist.

 

Selbst langjährige Mitarbeiter lassen dies nicht mehr erkennen und vermitteln den Eindruck, dass eine Emmaus- Gemeinschaft so tolerant zu sein hat, wie es den persönlichen Bedürfnissen entgegenkommen soll.

Es ist für einige Gemeinschafter nicht mehr ersichtlich und verstehbar, warum wir einen gewissen Komfort oder Luxus nicht wollen.

Und wenn, dann sollen diese Annehmlichkeiten durchaus für alle zugängig sein.

 

Alle in der Emmaus- Gemeinschaft müssen sich darüber im Klaren sein, dass gerade unser Lebensvollzug im Guffantihaus recht angenehm ist, und jeder muß sich regelmäßig fragen, wo die Provokation von Emmaus

(Bescheidenheit in der Lebensführung, soziale Aktion, Mitmenschlichkeit) im Argen liegen.

 

Diese Reflektion muß vor allem derjenige führen, der schon lange in der Emmaus- gemeinschaft lebt.

 

Die Responsables tragen natürlich für derartige Fehlentwicklungen die Verantwortung, möchten aber auch feststellen, daß Bemühungen um Transparenz, Arbeitsteilung, Gerechtigkeit, Verpflichtung zur Kommunikation regelmäßig unterlaufen werden.

 

Um diesen möglichen Fehlentwicklungen frühzeitig entgegenzuwirken, hat der Vorstand mehrmals den Zustand der Lebensvollzüge der Emmaus- Gemeinschaft zum Thema gehabt, langjährige Mitarbeiter der Gruppe sind angehalten, sich zu den Werten von Emmaus zu erklären und entsprechend vorzuleben.